Die Charité Berlin hat sich über die letzten 300 Jahre - mit ihren drei Standorten Mitte, Virchow Klinikum und Benjamin Franklin – zu einem der bekanntesten und renommiertesten Universitätskliniken Europas entwickelt. Das Charité-Centrum 6 verbindet alle radiologischen Kliniken inklusive der Abteilungen für interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Kinderradiologie, sowie die Klinik für Nuklearmedizin und den Arbeitsbereich der Medizinischen Physik.

Mein Praktikum absolvierte ich in der Abteilung Medizinische Physik der Klinik für Radiologie (mit dem Bereich der Kinderradiologie). In enger Zusammenarbeit mit den fachkundigen Medizinphysikexpertinnen/en (MPEs) der Klinik konnte ich einen umfassenden Einblick in den klinischen Alltag gewinnen, sowie das große Fachgebiet der Radiologie kennenlernen.

An drei Standorten verfügt die Klinik für Radiologie über 20 CT-Scanner, 10 MR-Scanner, 9 Angiographie-Arbeitsplätze sowie eine Vielzahl an weiteren modernen Röntgeneinrichtungen für das konventionelle Röntgen. Der gesamte Gerätepool erstreckt sich auf über 100 Anlagen mit steigender Tendenz, weshalb das Team der MPEs ebenfalls wachsen muss.

Womit genau beschäftigt sich die Medizinphysik der Radiologie in der Charité?

Die Medizinphysik einer Klinik ist in erster Linie dafür da, die korrekte Anwendung physikalischer Methoden am Menschen zu überwachen und zu analysieren. Dazu gehören im Bereich der Röntgendiagnostik folgende Tätigkeiten:

  • Dosisüberwachung des Personals mittels Personendosimeter
  • Dosisüberwachung und Dosisabschätzung von Patienten vor, während und nach radiologischer Untersuchungen Dosismanagementsystem)
  • Strahlenschutz in der gesamten Radiologie -> als Strahlenschutzbeauftragte bestellt
  • Optimierung und Überprüfung des Strahlenschutzes
  • Ansprechpartner für Neubeschaffung von radiologischen Großgeräten -> Strahlenschutzberatung, Dosisleistungsmessungen
  • Konstanzprüfungen an den Geräten
  • Einstufung von Vorkommnissen
  • enge Betreuung und Beratung der Interventionellen Radiologie (MITT Charité)
  • Durchführung der Brachytherapie (QS, Bestrahlungsplanung, Applikation)


Praxisnahe Umsetzung von Lehrinhalten des Studiengangs Physikalische Technik - Medizinphysik

Zwar haben mir auch meine sieben Jahre als MTRA in der Kinderradiologie der Charité Berlin sehr geholfen, einen guten Überblick über die verschiedenen radiologischen Geräte und Arbeitsabläufe zu bekommen, aber ohne das Studium der Physikalischen Technik – Medizinphysik der Beuth Hochschule für Technik Berlin hätten mir viele wichtige Vorkenntnisse und Grundlagen für mein Praktikum gefehlt. Man bekommt einen umfassenden Einblick in die physikalischen Hintergründe und die nötigen Zusammenhänge für die Arbeit als MPE. Insbesondere das Wissen aus den Modulen Radiologie und Dosimetrie, Nuklearmedizin und Strahlenschutz, Medizinische Messtechnik und Bildgebung und Verarbeitung haben mir wichtige Grundlagen vermitteln können.

Zusammenfassend hat mein Praktikum an der Charité mir meinen Berufswunsch des MPE erneut bestätigt. Ich konnte mit einem sehr netten Team einen tiefgehenden Einblick in alle Arbeitsbereiche erhalten und mein Wissen aus dem Studium an vielen Stellen wiederfinden und erfolgreich anwenden.

Strahlenklinik auf dem Campus Virchow Klinikum der Charité
Röntgenanlage CombiDiagnost in der Kinderradiologie