Der Fachbereich radiologische Verfahren wurde seinerzeit in den 1930-er Jahren als Reichsröntgenstelle gegründet und später der BAM angegliedert. Er gehört zur Abteilung Zerstörungsfreie Prüfung. Hier begleitete ich den Betrieb von Geräten wie der Zeiss Xradia 620 Versa, einer Anlage zur Röntgenmikroskopie/-tomographie. Besonders interessant waren Messungen, welche für ein Projekt durchgeführt wurden, das sich mit der Normung eines Verfahrens zur Bestimmung von Brennfleckgrößen im 5-μm-Bereich beschäftigt. Weiterhin begleite ich die Arbeit im High Energy X-Ray laboratory (HEXY-Lab). Hierzu gehört die HEXY-Tech Anlage. Diese ist für die Tomographie von besonders großen Proben entwickelt worden. Als Strahlungsquellen nutzt die HEXY-Tech ein Betatron mit einer max. Energie von 7,5 MeV (Elektronenbeschleuniger), eine Co-60 (Kobalt-60)-Quelle für Gamma-Strahlung oder eine Röntgenanlage bis 600 keV. Auf dieser Anlage wurden u.a. Behälter aus Verbundmaterialien mithilfe einer Helix-CT, die aus der Medizin bekennt ist, untersucht. Meine Bachelorarbeit wird sich mit der Bildverarbeitung dieser Behälter befassen.
Während meines Praktikums beschäftigte ich mich mit einer neuen Anlage im HEXY-Lab. Sie dient, wie die HEXY-Tech, ebenfalls zur Tomographie und soll mit der 600 keV Röntgenröhre betrieben werden. Zu meinen Aufgaben zählte die Steuerung der Manipulatoren (Motoren, Linearachsen, Drehachsen) zu implementieren. Dazu wurde ein Testsystem (bestehend aus einer Linearachse, einer Motorsteuerung und Sensoren) benutzt, das mittels eines Lua-Skripts bedient wird. Ziel war es, eine komplette Helix-CT auf dem neuen Manipulatorsystem zu implementieren.
Ich habe mein Praktikum dort absolviert, um meine Programmierkenntnisse zu verbessern und mithilfe der äußerst freundlichen und kompetenten Kollegen bin ich nun dabei, die Skriptsprache Lua zu erlernen. An der Beuth Hochschule wurden wir in die Programmiersprachen C++ und Labview eingeführt. Durch den Kurs Radiologie, indem unter anderen auf den Strahlenschutz eingegangen wurde, wurde ich gut auf die praktische Arbeit an den Röntgenanlagen vorbereit. Das Labor und die Vorlesung zur Bildgebung haben mir dabei geholfen, die aufgenommenen Röntgenbilder zu interpretieren und zu bearbeiten.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Praktikum an der BAM und freue mich darauf, hier meine Bachelorarbeit zu schreiben.
Link zur Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung