Im Rahmen meiner Praxisphase durfte ich an mehreren Vivantes Krankenhäusern tätig werden und lernte die vielfältigen Aufgabenbereiche eines Medizinphysikers an den Standorten Spandau, Tegel, Neukölln und Steglitz kennen.

Mein Aufgabenschwerpunkt waren die Strahlenschutzmittel für strahlenexponiertes Personal. Diese sind in mehreren Abteilungen, wie in der Radiologie und der interventionellen Therapie, der Kardiologie, insbesondere im Herzkatheterlabor, der Strahlentherapie, der Neuroradiologie und Angiographie, der Gastroenterologie, der Urologie, in den Operationsbereichen und der Rettungsstelle im täglichen Gebrauch.

„Ist die Schürze noch gut?“

Wie beantworte ich nun dem Oberarzt diese Frage, der sich während eines wichtigen chirurgischen Eingriffs unter Durchleuchtung auf die Strahlenschutzbekleidung verlassen muss?

Genau diese Frage beschäftigte mich während meines Praktikums. Zu meinen Aufgabenfeldern gehörte die gesamte Prozedur von der Bestandsaufnahme der Strahlenschutzkleidung, deren Dokumentation und Digitalisierung, das Erstellen von Bestandstabellen als Grundlage für eine Datenbank, bis hin zur Prüfung und Aussortierung in den Vivantes Kliniken im Norden und im Süden Berlins.

Nachdem der Bestand aufgenommen wurde, kann die Schürze durch eine Tast-oder Lichtprüfung auf Mängel und Schäden geprüft werden. Bei Auffälligkeiten und Verdacht auf Beschädigungen, die die Schutzwirkung beeinträchtigen könnten, wird die Strahlenschutzkleidung am Computertomographen durchleuchtet. Ansonsten erfolgt die Prüfung mittels Röntgenstrahlung nach Vorgaben der DIN6857-2_2016-08 einmal jährlich.

Am Befundungsmonitor können die Bilder anschließend betrachtet, befundet und ausgewertet werden. Bestätigt sich der Verdacht auf einen Riss, einen Abriss des Blei-Materials oder auf Löcher, die die Schutzwirkung beeinträchtigen können, wird die Strahlenschutzkleidung aus dem Verkehr gezogen. Falls alles in Ordnung ist, wird die Schürze wieder an die hierfür vom Hersteller vorgesehenen Aufbewahrungssysteme ordnungsgemäß aufgehängt.

Die praxisnahe Umsetzung von Lerninhalten des Studiengangs Physikalische Technik - Medizinphysik an der Beuth Hochschule für Technik Berlin.

Durch den Studiengang wurden mir vor allem in den Modulen Radiologie und Dosimetrie und Bildgebung und Verarbeitung zahlreiche Kompetenzen vermittelt, die ich während meines Praktikums anwenden konnte und die mir eine gute Grundlage für mein großes Aufgabenspektrum geschaffen haben. Das Grundwissen aus Radiologie und Dosimetrie war dabei beim täglichen Begleiten der unfassenden Aufgabenfelder des Medizinphysikers, wie die Konstanzprüfungen an Geräten mit hochmoderner Technologie und den Monitoren, den Austausch und das Einschicken der Dosimeter des strahlenexponierten Personals am Monatsende oder -anfang und mehreren Sachverständigenprüfungen, sehr hilfreich. Das vermittelte Wissen aus Bildgebung und Verarbeitung kam bei der Auswertung der Strahlenschutzkleidung am Befundungsmonitor zum Einsatz.

Wer eine spannende, abwechslungsreiche und lernintensive Zeit genießen und den täglichen Ablauf eines Medizinphysikers begleiten möchte, ist im Vivantes Berlin an der Seite eines freundlichen und aufgeschlossenen Teams sehr gut aufgehoben.