BHT-Studierende des Studiengangs Theater- und Veranstaltungstechnik steuern als Zugpilot:innen die Wagen auf dem CSD Berlin 2024. Das Projekt in der Leitung von Prof. Thomas Sakschewski, Professor für Veranstaltungsmanagement an der Berliner Hochschule für Technik, soll die Wirksamkeit einer verbesserten Kontrolle und Kommunikation bei Aufzügen und Demonstrationen prüfen.

Am 27.07.2024 werden mehrere Hunderttausend Demonstrant:innen unter dem Motto „Nur gemeinsam stark“ lautstark auf die Straße gehen. Punkt 12.00 Uhr werden sich die 75 Wagen auf der Leipziger Straße in Mitte Wagen für Wagen auf den Weg machen. Damit es schon am Start nicht zu Verzögerungen kommt, sind zehn Studierende der BHT mittendrin. Sie übermitteln den Fahrer:innen das Startsignal, begleiten die Wagen und koordinieren ihre Gruppe von jeweils zehn Wagen. Ziel ist eine möglichst kontinuierliche Bewegung. Denn das Stehenbleiben eines Wagens oder große Abstände zwischen den Wagen führen unmittelbar zu einem Dominoeffekt auf der über sieben Kilometer langen Strecke quer durch Berlin.

Ausgestattet mit Funk, festem Schuhwerk, Sonnenschutz und genügend Wasser stehen die Zugpilot:innen vor Ort in direktem Kontakt mit Wagenleitung und Fahrer:in und per Funk mit dem Koordinierungskreis, um Störungen unmittelbar weitergeben zu können. Auch im Koordinierungskreis, der zentralen Stelle für die Koordination der Demonstration mit Feuerwehr und Polizei, sitzt ein Studierender. Er hat die Aufgabe, eingehende Funksprüche zu prüfen und bei Bedarf weitere Schritte einzuleiten.

Zugpilot:innen, wie nun auf dem CSD, sind bei einer weiteren Berliner Großveranstaltung, dem Karneval der Kulturen, bereits seit Jahren gelebte Praxis. In dem Forschungsansatz will Prof. Thomas Sakschewski nun nachweisen, dass mit Zugpilot:innen die Bewegungsgeschwindigkeit auch von Straßenparaden mit mehreren Hunderttausend Teilnehmer:innen erhöht und Störungen minimiert werden können. Gleichzeitig sollen mittels eines Fragebogens die Stressoren und Belastungen derartiger Tätigkeiten erfasst werden, um eine Empfehlung für Straßenumzüge zu erstellen. Das Design des Forschungsvorhabens ergab sich aus den Erfahrungen im letzten Jahr. Beim CSD 2023 dehnte sich die Demonstration über große Teile der Stadt aus mit entsprechenden Folgen für den Verkehr und die Einsatzzeiten von Polizei und Rettungswesen. Durch den gemeinsam entwickelten Ansatz soll die Beanspruchung der Infrastruktur gesenkt werden.  

Pressekontakt BHT: Thomas Sakschewski, info@thomas-sakschewski.de, 0176 9636 7076

Pressekontakt CSD: presse@csd-berlin.de

Pressefoto: © entspricht Dateiname